900 Jahre St. Peter – Herzogenbuchsee-Seeberg-Huttwil (Schweiz)

Im Jahre 1109 wurden die Gemeinden Herzogenbuchsee-Seeberg-Huttwil im Oberaargau/Schweiz an das damalige Benediktiner Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald durch Herzog Berchtold II. von Zähringen geschenkt. Die Gemeinden in der Schweiz gehörten zum Erbe der Agnes von Rheinfelden, der Ehefrau Berchtolds II.

Aus Anlass dieser Schenkung feierten die dortigen Kirchgemeinden Herzogenbuchsee und Seeberg am 20. und 21. Juni 2009 das 900jährige Jubiläum dieser Beziehung, welche mit der Reformation am Anfang des 16. Jahrhunderts endete.

Das Kloster hatte seinerzeit das Recht, Geistliche in der dort gegründeten Probstei einzusetzen und kirchliche Steuern zu erheben.

In einer Zeit, als das Kloster selbst wenig Finanzmittel besaß, konnte durch Verkauf von einzelnen Ländereien im Bereich von Herzogenbuchsee das Kloster erhalten werden.

Die insgesamt 25 Personen aus St. Peter, die auf Einladung der evangelisch-reformierten Kirchgemeinden Herzogenbuchsee und Seeberg sowie der katholischen Pfarrgemeinde Herzogenbuchsee das Wochenende in der Schweiz verbrachten, erlebten ein abwechslungsreiches, interessantes und mit Sorgfalt vorbereitetes Festprogramm. Im Mittelpunkt standen die persönlichen Begegnungen unter den Menschen und die Darstellung der geschichtlichen Hintergründe der Beziehung St. Peter zu Herzogenbuchsee und Seeberg.

Nach einer Begrüßung mit Andacht und Meditation zum Hl. Benedikt folgte am Samstag eine Führung durch Herzogenbuchsee; anschl. hörten alle Gäste und Besucher nach einem wunderschönen „Apero“ im Pfarrgarten von Seeberg und Ausblick auf den Oberaargau einen Vortrag von Hans Locher über die Geschichte Seebergs mit anschließendem Orgelkonzert auf der neuen Orgel von Seeberg. Pfr. Pius Bichsel-Scheidegger stellte die heutige Kirchgemeinde Seeberg vor.

Am Abend fand im Sonnensaal in Herzogenbuchsee nach einem gemeinsamen Abendessen ein bunter Abend mitvielfältiger Musik statt; dargeboten wurde neben Alphorn- über Handörgelimusik auch Tänze der Trachtengruppe aus Herzogenbuchsee, Beiträge von Chören und einer A capella-Gruppe.

Die Gemeindepräsidentin von Herzogenbuchsee, Frau Charlotte Ruf, und Bürgermeister Rudolf Schuler stellten jeweils in kurzen Worten die heutigen Gemeinden vor.

Am Sonntag wurde in der evangelisch-lutherischen Kirche in Herzogenbuchsee in Anwesenheit von Pfarrer Pater Martin (Kath. Pfarrgemeinde St. Peter) und Direktor Dr. Arno Zahlauer (Geistliches Zentrum der Erzdiözese Freiburg in St. Peter), der katholischen Gemeindeleiterin von Herzogenbuchsee, Frau Pia Gadenz, und dem evangelisch-reformierten Pfarrer Andreas Schiffmann ein ökumenischer Festgottesdienst gefeiert; die katholischen und evangelisch-reformierten Kirchenchöre sangen dabei gregorianische Lieder.

Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete ein Vortrag von Prof. Dr. Hans-Otto Mühleisen über die Beziehungen der Schweizer Gemeinden zu St. Peter. Mit seinen Anekdoten und spannend erzählter Geschichte konnte Prof. Mühleisen die Zuhörer wie gewohnt in seinen Bann ziehen, bevor das Abschiednehmen begann.

Alle Beteiligten sprachen sich dafür aus, diese heutigen Beziehungen aufgrund früherer gemeinsamer Geschichte auch in Zukunft wach zu halten und sich regelmäßig zu treffen.