Geschichte

St. Peter wurde 1093 vom Zähringer - Herzog Bertold II als Hauskloster und Grablege gegründet. Die Benediktiner - Mönche lebten gemäß ihrer Ordensregel "Ora et labora", ließen den Schwarzwald roden, siedelten Bauern an, gründeten eine Glashütte, unterstützten die Uhrmacherei mit Rat und Tat.

Viermal in seiner Geschichte brannten Kirche und Klostergebäude ab. Die jetzt noch vollständig erhaltene Barock-Anlage aus dem 18. Jahrhundert mit ihrer Rokoko-Bibliothek ist eine der schönsten und bekanntesten im ganzen süddeutschen Raum.

Der begnadete Vorarlberger Baumeister Peter Thumb war der Architekt, Matthias Faller schnitzte Putti und Chorgestühl und verlieh mancher Uhr ein Prachtgewand. Spiegler malte die Deckenfresken und Clerici stukkierte den Bau. Feuchtmeyer schuf die Kolossalstatuen der Stifterfamilie und Wentzinger den Taufstein.

1806 wurde das Kloster aufgelöst, die Herrschaft ging an das Großherzogtum Baden über. St. Peter hatte 1480 Einwohner, davon waren 51 Uhrenmacher, 41 Familien lebten vom Uhrenhandel. Bereits zu Klosterzeiten war ja die Schwarzwälder Uhrenherstellung ein wichtiger Zusatzerwerb für die bäuerliche Bevölkerung. Der ‚Uhrenpater' Thaddäus Rinderle verfertigte nicht nur 2 Globen, die heute wieder in der Bibliothek zu sehen sind, sondern unter anderem auch eine Weltzeituhr, die im Deutschen Uhrenmuseum in Furtwangen immer noch von seinen mathematischen Kenntnissen zeugt. In der neuen politischen Gemeinde St. Peter entwickelte sich bald ein reges Vereinsleben: 1807 wurde der Kirchenchor gegründet, 1810 eine Musikkapelle, 1869 die Sparkasse und 1874 der Männergesangsverein. Das Dorf entwickelte sich stetig. 1950 war es Drehort des ersten deutschen Nachkriegs-Farbfilmes‚ Schwarzwaldmädel.